"Ach wie gut, dass niemand weiß..."
Die dunkle und die helle Macht von Familiengeheimnissen
Jede Familie hat ihre konstruktiven Geheimnisse, die guten Einfluss ausüben
und Entwicklung und Individualität fördern. Schlechte Geheimnisse jedoch
werden psychisch abgekapselt, verdrängt und entwickeln als transgenerative
seelische Verletzungen unterschiedlicher Stärkegrade ein Angst machendes
und zerstörerisches Potential, weil sie als Gefühle, Verhalten und Taten ihre
schädigende Kraft beibehalten und unbewusst an nächste Generationen
weitergegeben werden. Hier gilt nicht: ›Ach wie gut, dass niemand weiß …‹
Nach dem Motto: ›Darüber wird bei uns nicht geredet‹ setzen Familien viel Energie in Bewegung, damit in folgenden Bereichen nicht nachgefragt wird bzw. nichts nach draußen dringt:
Selbsttäuschung als Kompensation, Lebenslügen, deprimierte Grundstimmung,
Lebensangst, Schwarze Schafe der Familie, Überidealisierung eines Familienmitgliedes, unbetrauerte Tote (Lebensmelancholie statt zeitlich begrenzter Trauer), Totgeburten, Abtreibung, uneheliche und weggegebene Kinder, Alkoholismus, körperliche Züchtigung, Gewalt in der Ehe/Familie, Kriegstraumata der Ur- und Großeltern, Suizide, geschlechtliche Orientierung und viele mehr.
Wir lernen einige Methoden kennen, die uns aus der unbewussten Sprachlosigkeit in die bewusste Versprachlichung führen, denn sobald wir seelische Phänomene und die damit verbundenen Gefühle beim Namen nennen können, erhalten wir Kontrolle über sie (so wie die Königin durch Aufdeckung und Aussprechen des Namens ›Rumpelstilzchen‹ die Macht des Bösen bannt): Unser Leben wird leichter und gewinnt an Qualität.
Bitte stöbern Sie in Fotoalben und Familiengeschichten, um eventuellen
›heißen Eisen‹ auf die Schliche zu kommen (»Alles, was ich schon immer
über meine Familie wissen wollte, mich aber nie zu fragen getraute«).
Referentin
Mag.a Dr.in Marie-Luise Doblhofer
Studium der Psychologie, Pädagogik, Philosophie und Anglistik, Systemische Familienberatung, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin (ÖAAG)
Datum
Samstag, 4. März 2023
9.00 - 18.00
8 Einheiten
Veranstaltungsort
Bildungshaus Schloss Puchberg, 4600 Wels, Puchberg 1, 07242 47537
Anmeldeschluss
4. Februar 2023